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Nackenverspannungen

Eine Patientin kommt mit starken Nackenverspannungen zu mir (Symptom auf der körperlichen Ebene (C), Prädisposition: Flachrücken, schwache Bauchmuskulatur).
 
Ich frage sie, wie es ihr geht. Sie sagt, dass sie  „verwöhnt“ werden möchte.

 
Danach legt sie sich auf die Liege, begleitet von angenehmer Musik und ich behandle strukturell ihre Verspannungen mit Massagetechniken und Wärme (ich bleibe auf der Ebene C).
 
Ich lasse ihr Zeit, diese therapeutischen Interventionen anzunehmen. Sie sagt, dass die Anspannungen ein wenig nachlassen.
 
Dann frage ich sie nach einiger Zeit: „Wenn Du in Deinen Nacken spürst, was sitzt dir denn im Nacken?" (Übergang zu Ebene E: Psychisch-kognitive Prozesse). Ich merke, wie sie einen Augenblick stutzig wird, dann aber lässt sie sich auf die Frage ein und erzählt sie habe Angst vor einem bevorstehenden operativen Eingriff. Während sie erzählt, höre ich auf ihren Nacken zu massieren.
 
Als nächstes überlegen wir Strategien, wie sie ihre Ängste verringern und mit mehr Entspannung dem bevorstehenden unangenehmen Eingriff gegenübertreten kann.
 
Dann bitte ich sie, sich aufzurichten und frage sie nach ihren Beschwerden. Sie sind wie weggeblasen! Sie lächelt mich an und sagt: „Da hast du mich doch zum Reden gebracht, aber es war richtig so, es fühlt sich sehr gut an."
 
Was steckt hinter meinen Überlegungen?
 
Die rein körperlich-strukturelle Behandlung (Ebene C) hätte ihr sicher eine vorübergehende Erleichterung der Beschwerden gegeben. Aber: Ging es hier wirklich nur um die Verspannungen oder darum, dass ihr Körper ihr eine Botschaft vermitteln wollte auf der psychisch-kognitiven Ebene? Das ausschließliche Arbeiten auf der rein körperlichen Ebene ist in diesem beschriebenen Fall nicht sinnvoll, während es vielleicht für eine andere Person genau das Richtige gewesen wäre.
 
Der Körper, die Körperhaltung, die Gelenkstellungen und der Einsatz des Körpers im Alltag stehen im Dienste unseres Handelns. Wenn alles gut funktioniert, sind wir seiner selten gewahr. Der Körper wird uns dann erst schmerzlich bewusst, wenn ein Ungleichgewicht bezüglich der acht Basisebenen besteht. Dies meldet sich häufig in Form eines Symptoms.