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Klienteninterview zur praktischen Erklärung des profilax®-Modells

Interview mit einer Klientin zum Thema "Wirkweise des profilax®-Modells in der ergotherapeutischen Behandlung"

E. Post: Guten Tag...., schön dass wir uns heute hier zufällig treffen. Ich würde Dich gern noch einmal befragen zu unserer Behandlungseinheit von vor zwei Jahren…
Du bist damals in die Praxis zu meiner Kollegin gekommen und hattest dann die Möglichkeit einer Einzelbehandlung bei mir.
Die Behandlung ist nun zwei Jahre her. Welche Probleme hattest Du?

Pat.: Psychische Probleme. ... Ich dachte damals, dass ich nur schwanger bin, um der Arbeit zu entfliehen. Ich hatte starke Nackenschmerzen und ein schlechtes Gewissen schwanger zu sein.

E. Post: Wie war das bei der Arbeit?

Pat.: Ich hatte dort viel Stress, auch mit der Chefin. Es ist mir auch auf den Nerv gegangen, dass sich die Kolleginnen nicht weiterbilden und nur stur ihre Arbeit machen. Dann hast du mir gesagt: „Das ist nicht mein Job", nicht meine Aufgabe, mich um meine Kolleginnen zu kümmern.... Da denke ich heute noch dran.


E. Post: Genau. Deren Schicksal, ihres sein lassen und dich um dich selbst kümmern.

 

Pat.: Das war ganz tief drin...

 

E. Post.: Ich erinnere mich daran, und du hattest seit einem 3/4 Jahr starke Nackenschmerzen. Ich überlegte zuerst kurz ob ich mit Massagetechniken an deinem Nacken arbeite, habe mich dann aber gleich in der ersten Stunde anders entschieden, da die Energie in diese Richtung ging - systemisch zu arbeiten.

Erzähl mir doch bitte wie es dir danach erging?!

Pat.: Anfangs war es schwer für mich das Problem so zu erkennen. Wir sind dann in der Therapie darauf gekommen, dass es was mit meiner Mutter und meinem Gefühl, für sie Verantwortung zu übernehmen, zu tun hat. Ohne diese Erkenntnis wurden auch mit der Zeit die Nackenschmerzen stärker.

 

E. Post.: …Und diese Verantwortung wolltest du dann auch für deine Kollegen übernehmen. Für mich wäre jetzt die Wirkung der Behandlung auf systemischer Ebene interessant. 


Pat.: Wir hatten eine Woche darauf noch eine Behandlung.

E. Post.: Ja. Stimmt. Da hast du mir erzählt, dass es dir besser geht und die Nackenschmerzen weg sind (!!) und ich ganz gespannt war - wie lange würde das anhalten??

Pat.: Es ging mir deutlich besser. Ich konnte dann auch mit gutem Gewissen meine Schwangerschaft genießen. Hab nur noch an mein Kind gedacht, und wenn es mir nicht gut ging, war ich eben krank. Und hatte dann auch immer diesen Satz (Vorstellung) im Kopf: Meine Mutter ist ganz groß und ich ganz klein -  ich bin das Kind - brauche keine Verantwortung übernehmen. Das hilft mir auch heut noch, wenn ich mit ihr telefoniere.
Ich hab jetzt mehr Ruhe und Kraft für mein Leben.

E. Post: Danach hatten wir keinen Termin mehr, und haben uns heute hier nach 2 Jahren zufällig wieder getroffen. Wie geht es dir jetzt?

Pat.: Zwischenzeitlich hatte schon mal wieder Nackenschmerzen. Aber die waren anders als damals. Die von früher waren psychischer Herkunft. Dieses unruhig sein und so hatte ich seitdem nicht mehr.

E. Post: Ich danke dir für dieses Gespräch, bzw. kurzes Interview und wünsche dir alles Gute!