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Das Assessment von profilax®: Der „profilaxische“ Gesundheitsregler

Viele Autoren sind sich darin einig, dass Gesundheit ein lebenslang andauernder Prozess ist, der nicht als absolute Größe gesehen werden kann. Vielmehr sind Gesundheit und Krankheit zwei polare Zustände. Gesundheit und Krankheit sind wie viele ehemalige Eigenschaftswörter in der deutschen Sprache als Substantive "eingefroren" und stellen keinen Prozess mehr dar. Außerdem geht es weniger darum, ob jemand gesund ist, sondern entscheidender ist, ob er sich gesund fühlt.
Deshalb erscheinen uns die Bezeichnungen "sich gesund und krank fühlen" zutreffender als Gesundheit und Krankheit: 


 
Zusätzlich zum „gesund fühlen" gehören auch „gesund bleiben" und "gesund werden", jeweils ebenfalls auch Prozesse, die Folgendes voraussetzen: Dass wir uns selbst wahrnehmen, dass wir eine Vorstellung haben, wie sich „gesund" anfühlt oder aussieht und dass wir es überhaupt für möglich halten, zu gesunden.

Zwischen den Polen Gesund und Krank gibt es auch sog. Zwischenzustände, die ebenfalls deutlich machen, dass es sich um einen Prozess handelt:

Es ist hilfreich, sich einen Regler vorzustellen, der sich je nach individueller Situation in die eine oder in die andere Richtung schiebt/geschoben wird (siehe Abb. oben). Meiner Erfahrung nach „übt“ der Regler das aus, was er gewohnt ist zu tun: Wenn die Person sich viel mit Gesundheit beschäftigt, geht der Regler leicht und oft in den Bereich des „heil fühlens“. Beschäftigt sich die Person viel mit Krankheit oder tut nichts/wenig dafür, gesund zu sein, dann geht der Regler immer mehr in Richtung „krank fühlen“. Das Fatale ist, dass sich dann die jeweils andere Richtung verliert. Das heißt, es dauert entsprechend viel länger, in den anderen Bereich zu kommen. Anders formuliert bedeutet dies, man muss sich Gesundheit erst „erarbeiten“, sozusagen gegen die Widerstände der Krankheit angehen. Weiterhin bedeutet dies: Wenn die Person ein- bis mehrmals in den Extrembereichen war (sei es nun heil oder krank fühlen), dann „rieft“ sich dieser Bereich ein und es ist leichter, wieder dort hinzukommen, in die ein oder andere Richtung. Der Körper und die Psyche merken sich diesen Weg wie durch eine genetische Verankerung (Braus, 2004). 

„Je häufiger eine Person krank wird/sich krank fühlt, desto schneller, häufiger und intensiver wird sie krank. Je häufiger eine Person heil wird/sich heil fühlt, desto schneller, häufiger und intensiver wird sie heil.“ (Post, 2005)
 
Nicht immer verschiebt sich der Regler direkt bis „krank fühlen", meist ist es ein schleichender Prozess in diese Richtung.
Während „gesund fühlen" oft im Unterbewusstsein stattfindet und meist als Selbstverständlichkeit unbeachtet bleibt, ist „krank fühlen" der erste Schritt, bewusst sein Leben zu überdenken.

 
„Dem Menschen wird so lange eine Täuschung nach der anderen entzogen, bis er die Wahrheit ertragen kann. So wird derjenige, der es wagt und erträgt, Krankheit, Siechtum und Tod als unvermeidbare und treue Begleiter seines Daseins zu erkennen, bald erleben, dass diese Erkenntnis keineswegs in der Hoffnungslosigkeit endet, vielmehr wird er in ihnen hilfreiche und weise Freunde entdecken, die ihm ständig helfen, seinen wahren und heilsamen Weg zu finden.“
(Dethlefsen, Krankheit als Weg, 1988)
 
Thorwald Detlefsen (s.o.) schreibt hierzu weiter in seinem Buch Krankheit als Weg, S.18:
 „Krankheit bedeutet also ein Verlassen einer Harmonie bzw. die In-Frage-Stellung einer bisher ausbalancierten Ordnung."
 
Er ergänzt dies mit den Worten, dass Krankheit eigentlich die (Wieder-)Herstellung des Gleichgewichts ist. Später heißt es:
„Manifestiert sich im Körper eines Menschen ein Symptom, so zieht dies die Aufmerksamkeit auf sich und unterbricht dadurch oft jäh die bisherige Kontinuität des Lebensweges."
 
Der Mensch will sich aber nicht stören lassen und so bekämpft er das Symptom (was auch eine Art von Zuwendung ist). Das Symptom, welches sich auf allen acht Ebenen des profilax®-Modells zeigen kann, hat eine Signalfunktion (siehe auch Abb. 2). Das Symptom informiert uns darüber, dass etwas fehlt oder etwas uns hindert, um heil, d.h. ganz und vollkommen zu sein. Das Symptom kann also als Partner entdeckt werden, um das Fehlende/Störende zu finden, was bedeutet, dass es an die Oberfläche kommen und bewusst werden darf.

„Die Krankheit oder die Symptome sind nicht länger ein Feind, den es so schnell wie möglich zu bekämpfen gilt, sondern Mahner, wenn nicht gar Freund, der helfen will, wieder zu einer günstigeren Balance oder Einheit zu finden.“
(Becker, Aphasietherapie und NLP, S. 25)

Für G. Kutschera (Kutschera, Tanz zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein, 1995) heißt Gesundheit „in Verbindung sein mit sich selbst" (s.o.). Mit sich selbst bedeutet, eine Balance zwischen den acht Basisfaktoren herzustellen, indem ich diese wahrnehme, ihre Bedeutung würdige, sie vereinige bzw. moduliere.
Aus meiner Beobachtung heraus kann ich zum jetzigen Zeitpunkt Folgendes sagen:
Je länger sich ein Symptom einnistet, umso länger dauert es, bis es verschwindet oder umso schneller kommt es wieder oder umso massiver „meldet“ es sich.

Manche Menschen sind nicht bereit und das sollte man nicht verurteilen. Wir alle beginnen am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Reihenfolge mit den Veränderungen an uns. (aus: Gesundheit für Körper und Seele, Louise Hay)

In diesem Sinne gibt es keine Krankheitsbilder, sondern nur Symptome oder Symptomgruppen mit entsprechenden Ursachen, die eine „Botschaft“ mitbringen, welche gehört werden möchte.
Das Nicht-Wahrnehmen einer Komponente bedeutet Ungleichgewicht - ein Symptom entsteht (Abb. 1-3)
 
Abb. 1
Das harmonische Zusammenspiel der 8 Basisebenen, 2003, © Elke Post

Das harmonische Zusammenspiel

 

Abb. 2

Ein Symptom entsteht durch eine Dysbalance zwischen energetischer und psychisch-kognitiver Ebene:

z. B. Depressionen bei Burnout-Syndrom, 2003, © Elke Post

  

Ein Symptom entsteht durch eine Disbalance zwischen energetischer und psychisch-kognitiver Ebene: z.B. Depressionen bei Burn-out-Syndrom, 2003, © Elke Post

 

Abb. 3

Die Botschaft des Symptoms wird durch profilax® für den Klienten zugänglich und kann wahrgenommen

werden. Das Gleichgewicht der Ebenen wird wiederhergestellt, 2003, © Elke Post

Abb. 4 c