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Eine ganzheitliche Betrachtung von Gesundheit und Krankheit im Sinne von profilax®

 

 

Prävention nach dem profilax®-Modell

 

Definition

 

Das Zuvorkommen, Verhüten, Vorbeugen, Vorsorgen (DTV-Lexikon, Anhang 1, Allgemeine Einführung, allgemein).

Weitere Überlegungen

Prävention als Leistung ist nur möglich...

  als ganzheitlicher Prozess
  wenn der Therapeut seine eigene Prävention beachtet
  bei Selbstverantwortung des Patienten
  wenn der Therapeut die Verantwortung beim Patienten lassen kann
  wenn es eine Beurteilung für den Patienten bezüglich Wohlbefinden
    und dessen Gegenteil gibt (Assessment)
  wenn der Wunsch beim Patienten und beim Therapeuten nach Prävention
     besteht und der Wille zur Durchführung vorhanden ist, was Disziplin und
    konkrete Zielbestimmung, sowie Durchführungsmanagement beinhaltet
  wenn der Patient zu einer ausreichenden zeitlichen und finanziellen
    Investition bereit ist (Selbstverantwortung)
 
In der präventiv-ganzheitlichen Arbeit mit meinen Klienten konnte ich feststellen, dass die hauptsächliche „Arbeit“ bei den Ebenen A bis G, also den internalen Ebenen liegt. Ganz entgegen der allgemein üblichen Betonung der Umweltfaktoren (also Ebene H, externale Ebene) konnten wir in einer weiteren internen Studie die Wichtigkeit nachweisen, dass gewünschte Veränderungen in Bezug auf körperliches, geistiges, psychisches, energetisches etc. Wohlbefinden hauptsächlich durch diejenigen Aspekte erreicht werden, die die Person selbst betreffen.
 
Verfolgen wir diesen Gedanken weiter, so ist es logisch, dass auch die Arbeit des Therapeuten mit dem Patienten hauptsächlich durch seine eigenen internen Faktoren beeinflusst wird. Prävention kann als Leistung also nur angeboten werden, wenn der Therapeut sich mit seinen eigenen, vor allem internalen Ebenen beschäftigt hat (im Fokus steht hier Selbsterfahrung!).
 
Denn: welcher Therapeut hat nicht eigene Erfahrungen zu den Themen Krankheit, Gesundheit und Wohlbefinden? Warum also nicht in der therapeutischen Arbeit nutzen?
 

Prävention heißt:

  Vermeidung von Einweisung in andere Institutionen (Akutpsychiatrie, Rehaklinik)
  Verkürzung der Behandlungsdauer
  Verlängerung des Therapieeffektes
  Optimierung des Therapieziels / Wohlbefindens
  Verhinderung von Chronifizierung eines Symptoms
  Vermeidung der Verlagerung eines Symptoms auf andere Bereiche
  Verbesserung eines Symptoms / Zustandes
 
Prävention ist personenspezifisch, bei jeder Behandlung individuell auf die jeweilige Person zugeschnitten. Prävention ist in jedem Lebensalter relevant, geschlechts- und rollenunabhängig. Für jeden Menschen ist Prävention sinnvoll und notwendig.
 
Damit Prävention funktioniert, sollte eine Systematik in der Vorgehensweise erfolgen, die durch das profilax®-Modell möglich ist. Nur das systematische Vorgehen ermöglicht ganzheitliches Arbeiten und nur ganzheitliches Arbeiten ermöglicht eine erfolgversprechende Prävention. 

Vorannahmen des profilax®-Modells


 Aus diesen Grundüberlegungen ergeben sich für profilax® folgende Vorannahmen:


  Jeder Mensch hat eine individuelle Vorstellung von gesund und krank. Diese ist veränderbar, auch in kleinen Abstufungen.
    Sie ist die Voraussetzung von dem Prozess „gesund und krank“.
    „Wenn wir uns mit Gedanken kränken können, können wir uns mit Gedanken auch gesund machen.“ (Detlefsen, 1988, S.149)
  Jeder Mensch hat die Fähigkeit, sich gesünder / kränker zu fühlen, wenn er dies will.
  Die zeitliche Komponente, gesünder zu werden, ist individuell.
  Symptome sind Botschaften und können positiv genutzt werden.
  Sich gesund und krank fühlen sind Prozesse, die sich gegenseitig beeinflussen.
  Gelebte Spiritualität begünstigt Gesundwerden.
    „Viel entscheidender aber war, dass für das Schicksal, gesund geworden zu sein, niemand
    gedankt hatte, weder die Eltern noch Marc. Immer noch fühlte Marc um sich herum die
    Faszination des Todes.“ (Schäfer, Thomas: Wenn Dornröschen nicht mehr aufwacht. Bekannte Märchen aus Sicht von Bert
    Hellingers Familienaufstellungen)

Unterschiede von profilax® zu anderen ganzheitlichen Heilmodellen und -methoden 

Ganzheitliche Methoden und Modelle gibt es wie Sand am Meer. Was ist also das Besondere an profilax®?

profilax® ist keine Neuerfindung, sondern zeichnet sich durch die Beachtung und die wechselseitige Wirkung der acht Basisebenen aus. Bei vielen Methoden wie Feldenkrais, der Cranio Sacralen Therapie, der progressive Muskelentspannung u.v.a. geht es um die Wechselwirkung von Psyche und Körper. Die Bioenergetik stellt eine Verbindung zwischen Körper, seelischen Prozessen und dem Energiefluss heraus, ebenso fernöstliche Methoden wie Reiki, Shiatsu u.a.
 
Die Basisebenen bei profilax® gehen über die Psycho-Somatik, das Zusammenspiel von Körper und Seele und die Beachtung der psycho-sozialen Aspekte hinaus, denn sie beziehen auch die energetischen, spirituellen, systemischen, individuellen, alltagsrelevanten und somato-genetischen Inhalte sowie Umweltfaktoren ein.
Daniela Blickhan kommt in ihrem Buch „NLP mit Kindern“, S.18f zu ähnlichen Ergebnissen:

 
    Innere Denkprozesse
           
    Wahrnehmung
           
    Verarbeitungsprozesse/ Programme
    Bewertung
           
    Körperliche Reaktion/ Psychosomatik


Auf welcher Ebene ein Mensch ins Ungleichgewicht gekommen ist, entspricht nicht immer der Ebene, auf der sich das Symptom zeigt. Es bedarf einer genauen Kenntnis und Erfahrung der profilax®-TrainerIn sowie einer Offenheit und Bereitschaft zur Veränderung bei dem Betroffenen, um dieses ursächliche Ungleichgewicht aufzudecken und auszubalancieren.
„Fürchte dich nicht vor dem langsamen Vorwärtsgehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben“ (Autor unbekannt)
 
Die Grundidee der Behandlung verdeutlicht sich in dem Prinzip der Therapiezwiebel, siehe Abbildung unten:

Symptomzwiebel des profilax®-Modells, 2003,
(C) Elke Post, Therapiezwiebel

Die Patienten kommen mit einem Problem, Symptom, Wunsch. Dieses ist die äußerste Schale der Therapiezwiebel, die in einer der acht Ebenen behandelt wird. Interessanterweise ist die Behandlungsebene, nicht unbedingt die Symptomebene.

Ein Beispiel:

 

Wenn ein Mensch Burnout-Erscheinungen hat, ist nicht immer die adäquate Therapie, ihm Energie zuzuführen (Ebene F). Vielleicht geht es erst mal um eine Klärung an seinem Arbeitsplatz (Ebene H). Diese erste Ebene wird so lange behandelt, bis sich die nächste Symptomschicht offenbart, usw. Bei unserem Beispiel könnten sich jetzt bei dieser Symptomschicht alte Denkprogramme zeigen (Ebene E), wie „Ich muss alles perfekt machen“. Bei diesem zweiten Therapieschritt gälte es nun, Wahlmöglichkeiten für diese Programme zu entwickeln. Bei einigen Personen ist der Kern der Ursache recht schnell erreicht, bei anderen Personen könnte dies ein längerer Prozess sein, vielleicht lebenslang. Ein anderes Modell der „Entschälung“ der Symptome ist die Symptomschnecke in der Abbildung unten.

Symptomschnecke 2003, © Elke Post
(C) Elke Post, Symptomspirale


„Das menschliche Leben ist eine Spirale, wir kommen aus der Ewigkeit und kehren dorthin zurück, wie wir hoffen, auf einer höheren Ebene. Die Zeit ist ein Kreis und unsere Beziehungen sind ebenfalls Kreise. Als Kinder der Aborigines (Ureinwohner Australiens, A.d.V.) haben wir früh im Leben gelernt, wie wichtig es ist, jeden Kreis, jede Beziehung zu schließen.“ (aus: Marlo Morgan, Traumreisende, S. 233)

„So viel Freude nach so viel Leid. Eine Spirale, ein Kreis innerhalb eines Kreises, macht keinen Unterschied zwischen den verschiedenen Ebenen. Alle Dinge passieren den Kreis, verändern sich, bewegen sich abwärts auf der Spirale des Lebens.....Nur die Herausforderung blieb – bis zur nächsten Kurve der Spirale.“ (aus: Gear, Im Zeichen des Wolfes, S.560)